Wenn ich zwischen einem glänzend, rot-gelblichen, rund-knackigen Apfel und einem mit komischer Form und Dellen zum Selbstverkauf vor einem Bauernhaus wählen könnte - dann würde ich den Zweiten wählen. Warum? der Zweite hat mich emotional berührt. Und welcher ist perfekt? Na, der der mir am besten schmeckt.
Aber - welcher Auftritt "schmeckt" mir eigentlich am besten und warum?
Der, indem ich mich schlapplache über das, was auf der Bühne passiert!
Der, in dem ich die Luft anhalte!
Der, in dem mein Herz mit rast oder meine Augen glasig werden!
Der, in dem ich die Augen schließe und genieße!
Der Auftritt, der mir emotional in Erinnerung bleibt.
Dieses "ergreifen" des Publikums ist aus meiner Sicht das A und O einer gelungenen Vorstellung. Perfekt ist nicht, wenn alle Tänzer*innen die gleiche Figur, Größe und Haarfarbe haben. Perfekt ist nicht, wenn alle selbst die 10 Pirouette mit Bravour meistern. Und perfekt ist nicht, wenn die Beine beim Spagatsprung sogar die 180° überschreiten.
Perfekt ist, wenn es etwas mit dir macht.
Eure Enisa
Bild: © New York City Dance School, Professional Dance Academy, Dancing Feet, 2019
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